Gründer des Hauses der Stille
Am 21. Juni 2025 verstarb im Alter von 82 Jahren der Gründer und langjährige Leiter des Hauses der Stille bei Graz.
Ein leidenschaftlicher Erneuerer, ein streitbarer Pionier, ein kreativer Gott- und Menschensucher, ein moderner Franziskaner, der Gründer unseres Hauses, P. Karl Maderner, hat seinen letzten “Ermutigungsweg” angetreten. Von einem schweren Sturz vor einigen Wochen in Pupping, wo er die letzten Jahre gelebt hat, hat er sich nicht mehr erholt und ist in Graz im Annaheim am 21. Juni 2025 verstorben.

Ohne P. Karl würde im Rosental bei Heiligenkreuz am Waasen nicht das Haus der Stille stehen mit seinem besonderen Geist, der so viele Menschen angezogen hat und es immer neu tut. Zahlreiche Menschen verbinden schöne biografische Erlebnisse mit P. Karl und unserem Haus. Wir danken für ein reiches und für die Weiterentwicklung der Spiritualität in der Steiermark so engagiertes Leben. Dass dieses “Leben aus der Mitte” in Gottverbundenheit durch einen einfachen, geschwisterlichen Lebensstil über Konfessions- und Religionsgrenzen hinaus gelingen kann, ist das Erbe von P. Karl, das im Haus der Stille weiterleben soll.
Gemeinsam mit dem großen Dank für das Wirken von P. Karl legen wir mit ihm in Gottes Barmherzigkeit, was an Schwerem und Unversöhntem noch da sein mag.
Bei einem Besuch in Pupping zu Beginn unserer Tätigkeit im Haus der Stille im September 2024 hat uns P. Karl auf unsere Bitte hin den Segen für unsere Tätigkeit im Vorstand und in der Hausleitung gegeben. Mit diesem Segen gestärkt wollen wir das Haus nun inhaltlich neu ausrichten, baulich adaptieren und gut in die Zukunft führen.
Frieden und Gutes erwarten dich in deinem neuen himmlischen Haus der Stille, lieber P. Karl!
Pace e bene!
Marlies und Bernhard
für den Vorstand, die Hausleitung und alle Mitarbeitenden im Haus der Stille
Karl Maderner ofm
- geboren am 8. September 1942 in Ternitz (NÖ)
- Bäcker- und Kochlehre
- 1961: Spätberufenenseminar und Aufbaugymnasium Horn
- 1966: Eintritt in den Franziskanerorden
- 1972: Priesterweihe, Kaplansjahre in Mariatrost bei Graz
- Besuch erster Meditationskurse in Deutschland und Ausbildung zum Meditationsleiter durch Klemens Tilmann
- 1974: Katechetenseelsorger und Studentenseelsorger für die angehenden Religionslehrer:innen
- 1977: Gründung eines Arbeitskreises „Meditation und Einkehrtage“ und in weiterer Folge des Vereins „Leben aus der Mitte“ mit dem Ziel, ein „Haus der Stille“ zu schaffen
- 1979: Übernahme des Marienklosters Rosental von Redemptoristinnen und Umbau zum Haus der Stille
- Leitung des Hauses der Stille bis 1999
- 2000 – 2002: Leitung des „Franziskanischen Rasthauses“ im benachbarten Haus Emmaus
- 2004 – 2012: Vorsitzender des Vereins „Leben aus der Mitte“, der 2006 in „Verein Haus der Stille“ umbenannt wird
- 2017: Übergabe der Seelsorgsverantwortung im Haus der Stille an P. Sascha Heinze SAC
- 2019: Übersiedelung in das Franziskanerkloster Pupping (OÖ)
Quelle: https://www.haus-der-stille.at/aktuell/abschied-von-p-karl-maderner/
In Dankbarkeit für sein Leben und Wirken nehmen wir Abschied vom Franziskaner und Priester
Karl Maderner OFM
den Gott am 21. Juni 2025 in seinen Frieden heimgerufen hat.
Karl Maderner wurde am 8. September 1942 in Baden bei Wien geboren. Geprägt von der Kriegs- und Nachkriegszeit, vom frühen Verlust seines Vaters und vom Überlebenswillen seiner Mutter, wuchs er mit seinem Bruder früh zu großer Selbstständigkeit heran. Er begann mit 14 Jahren eine Bäckerlehre. Später folgte die Ausbildung zum Koch, sein damaliger Traumberuf.
In kirchlichen Jugendgruppen und durch die Begegnungen mit glaubwürdigen Menschen wuchs in ihm die Überzeugung, dass Gott ihn auf einen anderen Weg ruft. So kam er ins Canisiusheim für Spätberufene nach Horn, wo er im dortigen Aufbaugymnasium 1966 die Matura abschloss. Im selben Jahr trat er in den Franziskanerorden ein. Sein Theologiestudium führte ihn nach Fulda, Münster, München und Graz.
1972 wurde Karl im Wiener Stephansdom durch Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Nach einer Zeit als Jugendseelsorger in Mariatrost engagierte er sich von 1975 bis 1982 als Studentenseelsorger an der Religionspädagogischen Akademie Graz, und als diözesaner Katechetenseelsorger. Seine pastorale Präsenz und sein wacher Geist machten ihn zu einem gefragten Gesprächspartner – für kirchlich Engagierte ebenso wie für kirchenferne Suchende.
1979 begründete er das Haus der Stille in Heiligenkreuz am Waasen als überdiözesanes Meditationshaus und spirituellen Kraftort. Es war für viele Jahre sein Lebensmittelpunkt. Er wirkte dort als Seelsorger, Begleiter, Kursleiter, Ideengeber, Mutmacher und Freund.
Karl war 9 Jahre Mitglied im Definitorium der Wiener Franziskanerprovinz. Er etablierte die Interfranziskanische Arbeitsgemeinschaft (INFAG) in Österreich, und war dieser zeitlebens verbunden. P. Karl war geprägt von einem offenen Denken, tiefem Glauben und einer direkten Sprache. Er wollte Menschen begleiten – heraus aus Enge und Angst, hin zu mehr Freiheit, Tiefe und einem reifen Glauben.
Karl konnte viel bewegen – auch in Ländern wie Bosnien, Kroatien und Rumänien, wohin er jahrelang regelmäßig Hilfstransporte organisierte.
Die letzten Lebensjahre verbrachte P. Karl mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Colette de Brun in der Gemeinschaft des Shalom-Klosters der Franziskaner in Pupping.
Wir beten für unseren Verstorbenen am Dienstag, 1. Juli, um 18.00 Uhr im Haus der Stille (8081 Heiligenkreuz am Waasen, Friedensplatz 1).
Das Requiem feiern wir am Mittwoch, 2. Juli, um 11.00 Uhr in der Franziskanerkirche Graz (Franziskanerplatz 14, 8010 Graz), wo der Sarg bereits ab 9.00 Uhr aufgebahrt ist.
Anschließend erfolgt die Beisetzung im Grab der Franziskaner am Stadtfriedhof St. Peter.
Die Brüder der Franziskanerprovinz Austria
und der gesamte Freundeskreis rund um das Haus der Stille in Heiligenkreuz am Waasen.
Todesanzeige zum Download (pdf)