„Suchet der Stadt Bestes“

Miteinander für Europa

Das Miteinander christlicher Bewegungen und Gemeinschaften ist ein internationales Netzwerk, das sich über Europa hinaus erstreckt. In diesen rund 300 Gemeinschaften sind evangelische, katholische, anglikanische, orthodoxe und freikirchliche Christen engagiert. Das Netzwerk ist 1999 entstanden.

In Deutschland sind inzwischen über 200 christliche Bewegungen, Gemeinschaften und Kommunitäten miteinander auf dem Weg. Sie suchen als eigenständige Gruppierungen ein Miteinander in der Vielfalt der unterschiedlichen Spiritualitäten, Charismen und Strukturen. Ziel ist nicht eine organisatorische Einheit oder ein Verschmelzen, sondern eine gelebte Gemeinschaft aus dem Reichtum der verschiedenen Gaben. Es geht um Einheit in der Vielfalt, um eine Ökumene der Herzen und des Teilens.

Suchet der Stadt Bestes (Foto: Stefan Federbusch)

Suchet der Stadt BESTES (Jer 29,7)

Vom 27.-29. Juni 2025 ging das Netzwerk „Miteinander für Europa“ in München der Frage nach, was heute der zunehmend säkularen Städte Bestes ist und was der Beitrag der Geistlichen Gemeinschaften sein könnte.

Der Prophet Jeremia hatte eine klare Vorstellung davon, was es heißt, im Umfeld dessen, wo wir wohnen und leben, Bestes zu suchen. Er wusste: Das Volk Gottes gedeiht, wenn es sich nicht abschottet, sondern dienend in die Gesellschaft einbringt. So schafft es Raum für Leben und Hoffnung für kommende Generationen.

„Lebt und bringt Euch ein an den Orten, an denen Ihr lebt – und betet für sie!”

Heute sammelt Gott sein Volk. Das haben wir als „Miteinander für Europa“ erlebt mit unseren gut 300 Gemeinschaften und Bewegungen. Und Gott ruft nun dazu auf, zusammen zu kommen mit dem, was in unseren Gemeinschaften und Bewegungen lebt als Salz und Licht, die gemeinsam leuchten und für die Gesellschaft, für Europa das Beste suchen mitten in den Herausforderungen und Möglichkeiten unserer Zeit.

Näheres zum Programm unter: https://www.miteinander-wie-sonst.org/start/

Abschlussgottesdienst in der Matthäuskirche (Foto: Stefan Federbusch)

Die Veranstaltung mündete in einem gemeinsamen Gottesdienst in der Mätthäuskirche am Sendlinger Tor. In seiner Predigt stellte Reinhardt Schink, Vorstand der Evangelischen Allianz Deutschland, die Frage, welches Tier wir in unserer heutigen Zeit angesichts der Veränderungsprozesse wählen würden. Einen Elefanten oder einen Löwen vielleicht ob ihrer Stärke. In der Offenbarung des Johannes wird aus dem Löwen ein Lamm. Als Opferlamm steht es für das Lieben und Dienen, das Jesus in der Fußwaschung bezeugt und vorgelebt hat. Heute herrsche oft die Empfindung: Das schaffe ich nicht. Das Dienen wird untergebuttert. Doch wir sollten nicht die Kraft des Kleinen und Unbedeutenden unterschätzen. Mit einem Vergleich brachte der Prediger die Zuhörenden zum Schmunzeln und zum Nachdenken: Hast Du schon einmal versucht, mit einer Mücke im selben Raum zu schlafen? Nun sollten die Christen keine nervenden Blutsauger der Gesellschaft sein, aber immer wieder darauf hinweisen, dass es hinter dem sichtbaren noch eine andere transzendente Wahrheit gibt. Es kommt also nicht auf Kraft an, sondern auf das Herz, auf eine Jesusbeziehung und auf soziales Handeln gleichermaßen. Durch uns wird der dienende Gott der Fußwaschung sichtbar. Die Botschaft für die Stadt heute lautet: Lernt durch uns die Güte und Barmherzigkeit des Vaters kennen.

Im Laufe der Liturgie wurde für jedes Land in Europa eine Kerze entzündet. (Foto: Stefan Federbusch)

 

Kerzen für die Länder Europas und in den persönlichen Anliegen. (Foto: Stefan Federbusch)

Die INFAG ist kein direktes Mitglied von „Miteinander für Europa“, aber einzelne Gemeinschaften engagieren sich in dem Netzwerk.

Br. Stefan Federbusch