Gutes > Dank > Ermutigung >> Der Hoffnungsschimmer der Woche
Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

Gespräch an der Hoffnungskrippe
In unserer Kirche St. Franziskus und Antonius in Dortmund steht unsere große Advents- und Weihnachtskrippe. In wöchentlich wechselnden Szenen führt sie durch die Advents- und Weihnachtszeit.
Seit Weihnachten sind in der Krippe neben der Heiligen Familie auch ein palästinensischer Mann, erkennbar an der Kufiya, dem sog. Palästinensertuch, und ein jüdischer Mann, erkennbar an der Kippa, der jüdischen Kopfbedeckung, und dem Tallit, dem jüdischen Gebetsschal zu sehen. Sie reichen einander die Hände. Sie stehen für die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung im Heiligen Land, dem Geburtsland Jesu, und im ganzen Nahen Osten. Ich bezeichne die Krippe gerne als unsere ‚Hoffnungskrippe‘.
Die Krippe ist ein Anziehungspunkt und oft stehe ich mit Besuchern vor ihr, um sie mit all ihren Details zu entdecken.
An Heiligabend stand ich mit einer in unserer Gemeinde sehr engagierten Frau vor der Krippe und es entspann sich folgendes Gespräch:
„Fällt Ihnen was auf?“
„Was denn?“
„Da ist etwas in der Krippe, was in den letzten Jahren nicht da war.“
„Ach ja, richtig; die beiden Figuren da neben der Heiligen Familie.“
„Und – wer ist das? Wofür stehen sie?“
längeres Nachdenken, dann mit einem ganz frohen Gesicht:
„Zwei Männer, die sich die Hand reichen. – Wie schön, dass auch die homosexuelle Liebe ihren Platz in der Krippe hat!“
Nach dem ersten Erstaunen musste ich schmunzeln.
Wir waren uns aber alle einig, dass diese Deutung durchaus der erschienenen Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes (Tit 3,4) entspricht. Und dass die ‚Hoffnungskrippe‘ ganz vielfältige Hoffnungen ausdrücken kann.
Martin Lütticke OFM (Pfarrseelsorger in Dortmund)
Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter hoffnung@franziskaner.de auf Ihre Erzählung.