Gutes > Dank > Ermutigung >> Der Hoffnungsschimmer der Woche
Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

„Seid Menschen!“
Die Ausgabe 3/2025 der Zeitschrift FRANZISKANER steht unter dem Titel „Seid Menschen!“. In ihr finden sich Kurzstatements von Schwestern und Brüdern der Franziskanischen Familie, was für sie Menschlichkeit bedeutet.
Frage: „Was bedeutet Menschlichkeit für Sie?“
Blair Matheson TSSF, Geschäftsführer Franciscans International:
„Mir geht es um die Würde des einzelnen Menschen, die Würde von Kulturen und Gemeinschaften, mehr noch als um Soforthilfe. Mein franziskanischer Auftrag war es schon immer, langfristig etwas Positives zu bewirken, sowohl die Ursachen als auch die Auswirkungen zu betrachten und gemeinsam mit anderen daran zu arbeiten, Chancen und Widerstandsfähigkeit zu schaffen.“
Br. Thomas Abrell OFM, Franziskaner, Geschäftsführer der Stiftung „Projekt Omnibus“:
„Jeden Menschen als Geschöpf mit Wert und Würde zu sehen und ihm entsprechend zu begegnen. Ich glaube, dass jeder Mensch zur Bereicherung einer Gemeinschaft beiträgt, wenn sie ihm nur den Raum bietet. Ihm so das Gefühl zu geben, wertvoll zu sein, ist für mich ein wichtiger Aspekt von Menschlichkeit.“
Rainer Sippel, Vorstand der Bürgerstiftung antonius: gemeinsam Mensch:
„Menschlichkeit bedeutet, den Blick auf das zu richten, was Menschen können, nicht auf das, was sie vermeintlich nicht können. Das hat uns unsere Stiftungsgründerin Maria Rang vor mehr als 120 Jahren gelehrt. Wer Potenziale freilegt, schafft Perspektiven für den Einzelnen und für die Gemeinschaft.“
Bernd Backhaus, Leiter der Suppenküche in Berlin:
„Menschlichkeit bedeutet für mich: Zusammen mit anderen Menschen das Leben und ein gelingendes Miteinander gestalten, Höhen und Tiefen dieses Miteinanders zu durchmessen und die Fülle des Lebens zu erleiden, zu erfahren und zu feiern.“
Sr. Paulin Link OSF, Franziskanerin von Reute, Bildungsreferentin im Kloster Schöntal
„Menschlichkeit ist für mich ein eindeutiges Ja zu meinem Leben, (so wie es geworden ist und dem, was ich jetzt gerade lebe), und ein Ja zu den Mitmenschen in aller Vielfalt. Freude und Dank, aber auch Auftrag verbinde ich mit der Menschwerdung Jesu: Gottes Ja zum Menschen ist unwiderruflich, erstaunlich und wunderbar! Menschlichkeit ist ein Geschenk und darf nicht negativ für unsere Unzulänglichkeit herabgesetzt werden.“
Ursula Clemm OFS, Nationalvorsteherin des Ordo Franciscanus Saecularis
„Mensch sein ist für mich eine Grundhaltung. Zugewandt und offen für andere zu sein, Ihnen auf Augenhöhe zu begegnen, niemanden in eine Schublade zu stecken auch wenn der erste Eindruck vielleicht dazu verleiten kann.“
Sr. Christina Klein OSF, Franziskanerin von Olpe, Obdachlosenseelsorgerin in Köln:
„Margot Friedländer erinnerte uns mit den Worten „Seid Menschen! Wir sind alle gleich. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut“ daran, dass niemand ausgeschlossen oder abgewertet werden darf. Im Umgang mit Obdachlosigkeit heißt das: Jeder Mensch hat die gleiche Würde. Sie darf niemals abhängig sein von Besitz, Herkunft oder Wohnsituation. Obdachlose Menschen sind nicht „die Anderen“ – sie sind Teil unserer Gesellschaft. Ihre Not ruft uns auf, hinzusehen, zu helfen und daran zu erinnern, dass wir alle die gleiche Würde in uns tragen. Wenn wir Friedländers Appell ernst nehmen, bedeutet das: Wir schützen die Würde jedes Menschen und begegnen obdachlosen Menschen mit Respekt, Solidarität und Mitgefühl.
Sr. Pernela Schirmer OSF, Franziskanerin von Dillingen, Bildungsreferentin und Geistliche Begleiterin:
„Friedrich Nietzsche soll auf die Frage, was das Menschlichste sei, geantwortet haben: „Was ist das Menschlichste? Jemanden Scham ersparen“. (Friedrich Nietzsche, in: Die fröhliche Wissenschaft, Aph. 273-275). Dieser Ausspruch begleitet mich seit Jahren. Beschämt werden verletzt die Grundbedürfnisse eines Menschen nach Anerkennung, Schutz, Zugehörigkeit, ja, seine Würde. Auch Franziskus ermahnt seine Brüder, andere nicht zu beschämen. Damit ermahnt er auch mich: Egal welches Fehlverhalten du an anderen feststellst – du darfst sie nicht bloßstellen, nicht beschämen!“
Im nächsten Hoffnungsschimmer werden einige weitere Statements folgen.
Vgl. Zeitschrift FRANZISKANER 3-2025 „Seid Menschen!“
Link: https://franziskaner.de/seid-menschen/
Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter hoffnung@franziskaner.de auf Ihre Erzählung.