Kapuziner wählen neue Provinzleitung

Provinzkapitel der Kapuziner

Auf ihrem Kapitel haben die Kapuziner ihre neue Provinzleitung gewählt. Als Provinzial wurde Br. Helmut Rakowski für weitere drei Jahre bestätigt.

Neben dem Provinzial wurden der Provinzvikar und die Provinzräte gewählt. Der Provinzrat unterstützt den Provinzial bei wichtigen Fragen bei der Leitung der Provinz.

Auf dem Provinzkapitel der Kapuziner in Altötting trafen sich in der Pfingstwoche rund 35 Delegierte aus den Klöstern der Kapuziner in vier Ländern: Belgien, Deutschland, Niederlande und Österreich. Das Provinzkapitel ist das wichtigste Entscheidungsgremium des franziskanischen Ordens. Hier werden alle drei Jahre zukunftsweisende Entscheidungen diskutiert und getroffen sowie eine Leitung gewählt.

Die neue Provinzleitung: Br. Paulus Terwitte, Br. Marinus Parzinger, Br. Helmut Rakowski (Provinzial), Br. Bernd Beermann, Br. Thomas Schied (Provinzvikar) (Foto: Kapuziner / Anita Ledersberger)

Br. Helmut Rakowski wurde von seinen Mitbrüdern zum zweiten Mal mit der Aufgabe betraut, die Deutsche Kapuzinerprovinz gemeinsam mit einem Provinzrat für drei Jahre zu leiten. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen meiner Brüder und die Wahl für eine zweite Amtszeit“, sagt Br. Helmut. „Wir haben gemeinsam in den letzten drei Jahren viele Dinge erfolgreich angepackt und uns als Vier-Länder-Provinz neu aufgestellt. Diesen Weg wollen wir gemeinsam weitergehen: geschwisterlich, mutig und am Evangelium orientiert.“

Geboren wurde Br. Helmut Rakowski 1962 in Mainz. Er trat 1981 ins Noviziat der Kapuziner ein. Die ewigen Gelübde legte der franziskanische Ordensmann 1986 ab, im Jahr 1989 wurde er zum Priester geweiht. Br. Helmut war viele Jahre als Seelsorger in den Bergen Süd-Mexikos tätig. Über ein Jahrzehnt arbeitete er in Rom und im Vatikan in verschiedenen Positionen, u.a. im ehemaligen Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. Seit 2018 lebt der Mainzer wieder in Deutschland, im Kapuzinerkloster in München. Dort war er geistlicher Direktor der Katholischen Journalistenschule ifp und Provinzsekretär. Seit 2022 ist er gewählter Provinzialminister der Deutschen Kapuzinerprovinz mit Niederlassungen in vier Ländern. Leitungspositionen werden bei den Kapuzinern demokratisch und nur auf Zeit vergeben. Für das Amt des Provinzials ist nur eine Wiederwahl möglich.

Br. Thomas Schied ist neuer Provinzvikar und erster Provinzrat der Deutschen Kapuzinerprovinz mit Klöstern in vier Ländern. Er übernimmt das Amt des stellvertretenden Provinzials (Provinzvikar) von Br. Bernd Kober. Br. Thomas Schied ist Jahrgang 1972 und wurde in Dahn/Pfalz geboren. Der examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger arbeitete nach seiner Ausbildung bis ins Jahr 2006 in seinem Beruf. 2009 trat Br. Thomas in den Kapuzinerorden ein und legte 2011 die zeitliche und 2017 die ewige Profess ab. Nach seinem Studium der Theologie wurde der Ordensmann im Jahr 2018 in Altötting zum Priester geweiht. Zurzeit ist der Kapuziner als Seelsorger in Salzburg tätig und Ansprechpartner für die Berufungspastoral. In Salzburg leitet er das Postulat und das Juniorat, zwei Ausbildungsstufen auf dem Weg zum Kapuziner. Br. Thomas gehörte auch in den vergangenen drei Jahren zum Leitungsteam der Provinz.

Zweiter Provinzrat ist Br. Bernd Beermann. Br. Bernd wurde 1968 in Werne geboren ist seit 1990 Kapuziner. Im Jahr 1996 legte er seine ewigen Gelübde ab. Der Diplom-Chemiker hat in physikalischer Chemie promoviert. Br. Bernd war Umweltreferent von „Franciscans International“ und leitete als Direktor das Büro für Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie der Generalkurie des Kapuzinerordens in Rom. Viele Jahre lebte er in Münster und leitete die Kapuziner-Gemeinschaft vor Ort. Auch er war schon im vergangenen Triennium (2019 bis 2022) Provinzrat der Deutschen Kapuzinerprovinz. Seit 2024 gestaltet Br. Bernd einen Neuanfang der Kapuziner in Brandenburg.

Zum dritten Provinzrat wurde Br. Marinus Parzinger gewählt. Er ist Jahrgang 1963 und in Salzburghofen geboren. Nach einer Ausbildung zum Bäcker und Konditor trat er 1987 ins Postulat der Kapuziner ein. 1992 legte Br. Marinus die ewige Profess ab, im Jahr 1994 wurde er in Altötting zum Priester geweiht. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet er in Altötting, leitet die Kapuziner-Gemeinschaft vor Ort und ist stellvertretender Wallfahrtsrektor im Wallfahrtsort. Als Präses der Stiftung SLW Altötting kümmert er sich um das Kinderhilfswerk der Kapuziner. Von 2013 bis 2019 war der franziskanische Ordensmann als Provinzial Leiter der Deutschen Kapuzinerprovinz. Br. Marinus ist neu in den Provinzrat gewählt worden.

Das Leitungsteam komplettiert Br. Paulus Terwitte. Er wurde als vierter Provinzrat von seinen Mitbrüdern neu in den Provinzrat gewählt. Br. Paulus wurde im Jahr 1959 geboren und ist seit 1978 Kapuziner. Er studierte Philosophie und Theologie und lebte er als Seelsorger unter anderem in Offenburg, Gera und Frankfurt am Main. In Frankfurt ist er seit 2013 stark in der Franziskustreff-Stiftung engagiert, die sich um obdachlose Menschen kümmert. Seit 2023 lebt er in München, leitet dort die Kapuziner-Gemeinschaft und ist Ansprechpartner für Einzelne, Gemeinden und Unternehmen, die die Kapuziner und ihre Projekte fördern.

Auf dem Kapitel in Altötting sprechen die Kapuziner unter anderem über das Zusammenwachsen innerhalb ihrer Vier-Länder-Provinz und in ganz Europa. Ein wichtiger Fokus ist auch die Ausbildung des Ordens, in die weiter investiert werden soll. „Wir sind attraktiv für junge Männer und wollen in einer immer säkularisierteren Gesellschaft Inseln des Glaubens anbieten, wo wir froh, glaubwürdig und einladend franziskanische Werte leben“, sagt Br. Helmut.

Quelle: https://www.kapuziner.org